Was ist syntropische Landwirtschaft?
Mehr als nur Aufforsten
Wo Hunger herrscht, ist Aufforstung nicht die erste Priorität für diejenigen, die hungrig sind. Darum verbinden wir in Ghana das Erschaffen von Wäldern mit dem Erschaffen von Nahrungsquellen. Was zunächst zu Akzeptanz unter der lokalen Bevölkerung führen sollte, ist heute ein voll funktionsfähiges resilientes Ökosystem:
- Bäume, Büsche und Nutzpflanzen werden vergesellschaftet - dieser Strukturreichtum schützt den Boden vor Erosion
- Die Wasserrückhaltefunktion wird durch diese Bepflanzungsart ebenfalls gestärkt, es muss weniger bewässert werden
- Es bilden sich geschlossene Ökosysteme, die weitgehend ohne menschliche Hilfe lebensfähig sind
- Die Nutzpflanzen stehen als Nahrungsquelle und Handelsobjekte den Menschen vor Ort zur Verfügung
- Syntropische Forstwirtschaft ist resilienter gegen Extremwetterphänomene als reine Wälder oder Farmen
Aufforstung und Ackerbau in einem: Syntropische Agroforstwirtschaft
Böden können durch Monokultur, Erosion oder Brachliegen an Fruchtbarkeit verlieren. Die Bodenstruktur und die Nährstoffe sind dann suboptimal und können oft schlecht Wasser binden.
Die Verbesserung der Bodenstruktur und das Verhindern von Erosion sind große Sideffekte der syntropischen Aufforstung. Wälder binden CO2 und helfen auch durch die positive Wirkung auf Verdunstungsvorgänge dem Weltklima. Durch die Aufforstung mit Bäumen wird Regen dort gebunden und freigegeben, wo er dringend benötigt wird. Doch wenn das Baumlaub fehlt, dann sind die Böden schutzlos vor Austrocknung und Erosion.
Ähnlich wie in der Permakultur dient die syntropische Aufforstung der Bildung von geschlossenen Ökosystemen, die verhindern, dass Böden ausgelaugt werden oder austrocknen. Die Vergesellschaftung von Hecken und Sträuchern und Nutzpflanzen verschiedener Größen sorgen für einen ganzjährigen Bodenschutz.
Die Nutzpflanzen bringen darüber hinaus auch Lebensmittel hervor, die der Nahrungsmittelsicherheit dienen oder auf dem Markt verkauft werden können.
Bei Click A Tree bleibt die Ernte zur freien Verfügung für die Menschen vor Ort.
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Permakultur, Agroforstwirtschaft, syntropische Aufforstung …
Viele Namen bezeichnen einen Grundgedanken: Natürliche Ökosysteme nachzuahmen, die gut funktionieren und beständig sind.
Es werden Pflanzen ausgewählt, die sich im Nährstoffbedarf ergänzen, was die Fruchtbarkeit des Bodens steigert – ähnlich wie bei der Fruchtfolge.
Die Vielfalt ist hier der Gamechanger:
- Unterschiedliche Pflanzen (keine Monokultur!)
- Verschiedene Wachstumsraten
- Verschiedenen Wuchshöhen
- Verschiedene Wurzelsysteme
Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen recyceln Nährstoffe direkt und sind resilienter gegenüber Schädlingen und Wetterextremen. Es entstehen gute Bodenstrukturen, die dauerhaft Heimat für Bodenlebewesen und Mikroorganismen sind.
Syntropische Aufforstung schafft Nahrungsmittelsicherheit
In der Vergangenheit wurden Wälder abgeholzt, um Ackerflächen zu schaffen. Lebensmittel werden benötigt. Wenn Nutzpflanzen und Wälder vergesellschaftet werden, dann entstehen Wälder und Anbauflächen für Nahrungsmittel.
Anders als im Ackerbau, bei dem der Boden als Substrat für Nutzpflanzen betrachtet wird, ist bei der syntropischen Aufforstung der Boden die Basis eines Ökosystems, das sich stets selbst verjüngt und nicht irgendwann ausgelaugt und brach zurück bleibt, sodass das nächste Stück Wald für neues Ackerland gerodet werden muss.
Syntropische Landwirtschaft ist eine Art der Aufforstung, die zukunftsfähig ist. Sie ist ein Stück Natur, die dem Menschen so direkt nützlich ist, dass sie nicht in Gefahr gerät. Sie fördert die Biodiversität und schützt das Klima sowie die Umwelt und ist dabei profitabel.